20 ist Trumpf: Das doppelte Jubiläum an der Zugspitze

Genau so stellt man sich die zünftige Party eines runden Geburtstags vor. Gut, eigentlich lässt man es hierzulande ja schon beim 18-ten richtig krachen, dann wieder mit 30, 40, 50, 60 und so weiter. Die Mayers haben bei der 20. Auflage des Golfturniers des Familux Resorts Alpenrose im Tiroler Zugsitzgolf alle Register gezogen. Frühstück an der Driving Range, üppige Startgeschenke, beste Verpflegung auf der Runde, leckeres Grillbüffet, riesige Geburtstagstorte - und irgendwie haben sie sogar das mit Petrus hinbekommen. Was für ein Tag! Und es war nicht das letzte Jubiläum, das heuer in Ehrwald gefeiert wird. 

Auf der Homepage der Familux Resorts heißt es: "Die Hotels der Familux Gruppe [...] begeistern, entspannen, überraschen, verwöhnen, umsorgen und wecken das Verlangen nach mehr." Nichts von alledem wurde beim Golfturnier zum Jubiläum ausgelassen. Wir waren begeistert und entspannt, haben und überraschen, verwöhnen und umsorgen lassen. Und der Tag hat definitiv Lust gemacht auf mehr. Mehr Golf. Mehr Zugspitze. Mehr Tirol. Bis im September die Alpengolfer-Trophy steigt, vergeht noch ein bisschen Zeit. Zuvor wird trotzdem weitergefeiert, denn auch der Golfclub hat heuer Geburtstag. 

Diese Anekdote ist mir in Erinnerung geblieben

Der Golfplatz feiert in diesem Jahr 20-jähriges Bestehen. Nicole Hosp ist seit dem ersten Tag Ehrenmitglied, seit 2018 sogar Präsidentin. Ihre größten sportlichen Erfolge feierte sie nicht auf den Grüns dieser Welt, sondern auf den verschneiten Pisten. Die Bilanz der ehemaligen österreichischen Ski-Rennläuferin: 287 Weltcupstarts, zwölf Weltcup-Siege, 57 Podestplätze und 134 Mal unter den Top Ten. Dazu kommen zwei olympische Silber- und eine Bronzemedaille sowie neun Medaillen bei Weltmeisterschaften, davon drei Mal Gold. Im Juni 2015 hat sie ihre aktive Karriere beendet. Seitdem hat Hosp mehr Zeit für den Golfsport. Damals noch als Ehrengast, durfte sie bei der Eröffnung des Golfplatzes in der Zugspitzarena den symbolischen „Goldenen Ball“ abschlagen. Heute, 20 Jahre später, sagt sie: „Der Platz hat sich sehr weiterentwickelt. Er ist mittlerweile ein richtiges Juwel geworden. Darauf sind wir stolz.“ 

 

Mir fällt im Zusammenhang mit dem Tiroler Zugspitzgolf immer diese eine Anekdote ein, die mir eine Freundin mal erzählt hat: Sie stand gerade auf dem Parkplatz vor dem Clubhaus, als eine Gruppe spanischer Motorradfahrer vorbeikam. Einer der Männer bat sie, ein Foto von ihm zu machen. Mit einem der beeindruckenden Gipfel im Hintergrund. Der Tourist murmelte etwas von Zugspitze – und war doch völlig ahnungslos. Denn er hatte sich mit seinem schönsten Lächeln vor die Sonnenspitze gestellt. Keine seltene Verwechslung an dieser Stelle, obwohl die Zugspitze, der höchste Berg Deutschlands, auch auf der Tiroler Seite so mächtig und einzigartig ist. Dennoch haben beide Gipfel etwas gemeinsam: Sie prägen nicht nur das Panorama in der Region, sondern sind auch Namensgeber für die beiden 9-Loch-Runden auf der Anlage des Tiroler Zugspitzgolf zwischen Ehrwald und Lermoos.

Dieser Platz ist für Anfänger und Fortgeschritten fair

Das Besondere der Anlage: Obwohl sie auf knapp 1.000 Metern Seehöhe inmitten der Tiroler Bergwelt liegt, sind die Spielbahnen im Talbecken flach, für Anfänger sowie Fortgeschrittene gleichermaßen fair und sportlich. Durch versetzte Abschläge gewinnt der Golfplatz an Attraktivität. Zuerst wird die Zugspitzrunde, anschließend die Sonnenspitzrunde gespielt. Landezonen verändern sich, Hindernisse kommen teilweise mehr ins Spiel. „Die Schläge ins Grün werden dadurch aber nicht leichter. Die Grüns haben wir in den letzten Jahren auf ein deutlich höheres Level gehoben“, sagt Daniel Ortner-Bauer. Er ist im Tiroler Zugspitzgolf quasi der Mann für alles, betreibt die Golfschule und den Pro Shop, ist Clubmanager und seit Kurzem auch ausgebildeter Head Greenkeeper. Und auch er ist über all die Jahre zum Freund geworden. 

 

Daniel Ortner-Bauer geht am Fuße der Zugspitze in seine achte Golfsaison in verantwortlicher Position. Selbstbewusst sagt er: „Eines meiner klaren Ziele war über all die Jahre hinweg: Ich möchte einen der schönsten 9-Loch-Plätze in Österreich und Deutschland haben.“ Im Sommer wollen sie die vergangenen 20 Jahre hochleben lassen. Auch hier setzt er die Messlatte hoch und meint: „Wenn die Tiroler feiern, dann tun sie das zünftig.“ Ja, davon haben wir uns vor ein paar Tagen schon selbst überzeugen dürfen. Schreit nach einer Zugabe!


Fotos: Stephan Schöttl/alpengolfer.at