Report 2024: Wie geht's der Golfbranche?

Golf war zu Zeiten der Corona-Krise ein Gewinner. Als Sport im Freien hat er an Reichweite gewonnen, das Image aufpoliert. Inzwischen zeigen die Daten des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) oder auch ein Blick auf den Fitnessmarkt, dass sich der ganze Sport- und Freizeitbereich wieder normalisiert. Ist der große Boom also schon wieder vorbei? Damit beschäftigt sich der „Golfreport 2024“ der Sommerfeld AG. Das Unternehmen unterstützt über 70 Golfanlagen in Deutschland bei der Pflege und beim Bau von Golfplätzen, bei Entwässerung und Beregnung.

Auch auf der Gsteig in Lechbruck im Allgäu baut man seit einigen Jahren auf die Expertise von Sommerfeld, mit mehr als 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der größte Arbeitgeber im deutschen Golfsport. 

 

Christian Köhler hat den jährlichen Bericht erstellt, seit über 20 Jahren ist er als Berater für Unternehmen aus der Freizeitbranche tätig. Er ist demnach einer, der sich bestens auskennt. Aber zurück zu den Zahlen. Und davon gibt auf den knapp 100 Seiten des Golfreports reichlich. Es heißt einleitend: „Der Golfmarkt in Deutschland hat sich im Jahr 2023 so entwickelt, wie es von vielen Experten erwartet wurde.“ Sprich: Bereits im Jahr 2022 fiel das Wachstum mit 1,3 Prozent geringer aus als im Jahr 2021, als noch ein Wachstum von 3,5 Prozent  verzeichnet werden konnte. Diese Tendenz hat sich im abgelaufenen Jahr fortgesetzt und es wurde mit einem Minus von 0,1 Prozent im Bereich der organisierten Golfspieler unter dem Dach des Deutschen Golf Verbandes (DGV) abgeschlossen. 654.873 sind es, um ganz genau zu sein. Dazu kommen über 27.000 Sportlerinnen und Sportler, die sich der Vereinigung clubfreier Golfer angeschlossen haben. Damit ist die VcG mit einem Anteil von 4,2 Prozent der organisierten Golfer wohl der mitgliederstärkste Anbieter im deutschen Golfmarkt. 

Was kostet eine Runde Golf?

Um einen Überblick über den Preis für eine Runde Golf in Deutschland zu bekommen, haben Christian Köhler und sein Team eine eigene Marktrecherche durchgeführt, die Greenfees aller Golfanlagen und Golfclubs in Deutschland anhand der Informationen auf den jeweiligen Internet-Seiten erfasst und entsprechend ausgewertet. Demnach kostet eine Runde Golf über neun Löcher hierzulande im Schnitt 40 Euro an Wochentagen, 46 Euro am Wochenende. Für 18 Löcher zahlt man durchschnittlich 66 Euro während der Woche und 77 Euro an Samstagen, Sonn- und Feiertagen. Im Vergleich zu den Preisen von Skipässen im Winter ist das kein Luxus mehr. 

 

Apropos Luxus. Im „Golfreport 2024“ heißt es weiter: „Unabhängig von der Rechtsform einer Golfanlage geht es beim Golfbetrieb stets um die Wirtschaftlichkeit der Anlage.“ Die Herausforderungen haben sich hierbei in den letzten Jahren deutlich verlagert. Galt es bis vor der Pandemie noch, Umsätze und die Zahl der Golferinnen und Golfer stetig zu steigern, sind es jetzt in vielen Bereichen die Kosten, die Sorgen bereiten. Krisen und Kriege verunsichern und destabilisieren, Preistreiber sind vor allem der Energiesektor, Löhne und Gehälter. Die Stimmung ist getrübt. Ein Blick auf andere Sportarten zeigt, dass auch diese kämpfen müssen, um die Mitgliederzahlen zu halten. „Von den 38 Olympischen Spitzenverbänden verzeichnen jedoch noch 33 eine positive Mitgliederentwicklung“, schreibt Köhler in seinem Bericht. Golf ist nach Platz fünf im Vorjahr auf Rang 25 abgerutscht. Weiter hinter Eishockey, Basketball und auf der Top-Position Wellenreiten. Jetzt liegt es auch an uns, denjenigen, die mit Herzblut und Leidenschaft dabei sind!